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Wer ist Ekke Nekkepenn? Ekke Nekkepenn (auch Ägir oder Ögir genannt) ist der Gott des Meeres. Er wohnt mit seiner hässlichen Gemahlin Ran in einem Kristallpalast auf dem Grunde des Meeres. Beide dachte man sich gewöhnlich halb als Mensch, halb als Fisch. Doch konnten sie auch eine vollständig menschliche Gestalt annehmen. Diese zwei Götter kamen mit ihren Tugenden und Untugenden der Menschheit ungemein nahe. Ihre Neugierde war sehr groß, und man konnte sie vom Schiff aus sich aus dem Wasser heben sehen. Ekke Nekkepenn war ein großer Frauenfreund. Gerne stellte er am Strand hübschen Mädchen nach. Deshalb ließ die alte, hässliche und zänkische, dabei ungemein eifersüchtige Ran ihn nicht gerne von sich, sondern behielt ihn immer im Hause. Hier musste sie Salz mahlen, wodurch im Wasser ein gefährlicher Mahlstrom entstand, dem manches Schiff zum Opfer fiel. Von Ekke Nekkepenn sind auf Föhr fast alle Sagen verschwunden. Auf Sylt hingegen ist sein Name eher bekannt geblieben. Es seien hier daher nur einige Sagen angeführt, die fast alle von dem Sylter Chronisten Hansen stammen.
Ekke Nekkepenn und der Schiffer Einst segelte draußen auf der Nordsee ein Schiff. Das Wetter war anfangs heiter und die See glatt und schön. Doch bald wurde das Wetter unruhig und wild, und das Schiff geriet in große Gefahr. Da tauchte plötzlich dicht beim Schiff die Gestalt des Meeresgottes auf, der den Kapitän zu sprechen verlangte. Als der Kapitän ihn fragte, wer er sei und was er wolle, antwortete er: “Ich bin der Meeresgott Ekke Nekkepenn und bin gekommen, um deine Frau zu bitten, meiner Gemahlin Ran in ihrer schweren Stunde Hilfe zu leisten.” Der Kapitän wollte davon nichts wissen und schlug ihm die Bitte ab. Doch der Meeresgott entgegnete: ”Wenn sie nicht kommt und meine Frau noch länger leiden muss, so wird die noch ungeduldiger, und das Wasser wird so unruhig, dass ihr alle mit eurem Schiff ertrinken werdet.” Als die Frau des Kapitäns davon hörte, beschloss sie, mit dem Meeresgott hinab zu gehen. Kaum war sie verschwunden, da beruhigte sich das Meer auch schon wieder. Nach etwa einer Stunde kam sie zurück und erzählte, dass Ran ein großes Meereskalb zur Welt gebracht habe, worüber nicht nur sie, sonder auch der Meeresgott eine ungemeine Freude gezeigt hätten. Daraufhin habe Ekke Nekkepenn sie höchstpersönlich mit vielen Geschenken zum Schiff gebracht.
Der Name Wyk Der Name Wyk bedeutet Bucht und kommt in dieser Bedeutung in vielen Wörtern vor. Die folgende Sage ist zweifellos von einem Spaßmacher erdichtet. Als man den Ort Wyk auf Föhr erbaut hatte, konnte man sich nicht einigen, welchen Namen man der Ortschaft geben sollte. Während man sich aber darüber stritt, kam ein Ferkel, das 5 Meilen weit von Tondern mit der Flut weggetrieben war, ans Land geschwommen, lief mitten unter die Streitenden und schrie mit lauter Stimme: “Wyk, wyk, wyk!” Da stimmten alle vergnügt mit ein und riefen: “Wyk, Wyk, Wyk soll der Ort heißen”, und nannten ihn fortan so.
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